
Allgemeine Informationen zum Projektseminar (Trigger-Warnung: Alkohol)
Dieser Blog wird im Rahmen eines Selbstorganisierten Studentischen Projektseminars (SPS) am Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg erstellt.
Unter dem Titel In Vino Veritas? Wissensraum Wein zwischen Rausch, sozialer Distinktion und Geschmackslandschaft wird sich eine studentische Projektgruppe von 15 Teilnehmer*innen ein Semester lang mit kulturanthropologischen Perspektiven auf Wein und Wissen beschäftigen.
Auf einer einwöchigen Exkursion im Sommer 2020 ins Weinbaugebiet Mainz sollen kleine Forschungsprojekte erarbeitet werden. Im Herbst 2020 stellen wir diese dann auf der Homepage vor.
Während der Konzeptionalisierung des Seminars im August 2019 konnten wir uns mit dem Deutschen Weininstitut/der Deutschen Weinakademie in Mainz sowie dem Fachbereich Oenologie der Geisenheim University vernetzen. Darüber hinaus pflegen wir Kontakte mit verschiedenen Weinbaumuseen sowie regionalen Winzer*innen, um uns lokale Formen der Wissensproduktion von WeinWissen anschauen zu können.
Forschungsfragen & Erkenntnisinteresse
Ausgangspunkt für die Seminaridee waren Debatten über die Handlungspotenziale (agency) von Wein. Von den Phänomenen um Wein, insbesondere ihre materiellen und sozio-kulturellen Dimensionen, möchten wir im Seminar verschiedene Wissensfelder aufzeigen.
Dabei begleiten uns folgende Leitfragen:
• Welches Handlungspotenzial (agency) hat Wein als Akteur in seinen materiellen, symbolischen, historischen und sozio-kulturellen Dimensionen?
• Welche Rolle spielen Technik, Wissenschaft und Innovation bei der Wissensproduktion über Wein?
• Wie verändert der Konsum von Wein die Wissensproduktion von Akteur*innen?
• Welche wissensspezifischen Bedeutungen werden Wein von Akteur*innengruppen zugeschrieben?
• Welche Rolle spielen Geschmack und Lebensstil in der individuellen Inszenierung von Wein?
Wie WeinWissen repräsentieren?
Wir möchten die Möglichkeit des Digitalen Schreibens dafür nutzen, um unser in den Seminardiskussionen generiertes Wissen, die theoretischen Überlegungen und eigene empirische Forschungen, aufzubereiten und zitierbar zu machen. Dadurch möchten wir einer interessierten Öffentlichkeit Zugänge zu kulturanthropologischen Forschungen ermöglichen.
In der Aufbereitung des generierten Wissens müssen wir unsere Repräsentationsformen kritisch beleuchten und reflektieren:
Sind Symbole und Bilder für alle Menschen gleich lesbar? Wie können wir die verwendete Sprache auf dem Blog zwischen unserem Anspruch an Wissenschaftlichkeit auf der einen Seite und dem Aufbruch von akademischer Distinktion auf der anderen Seite ausbalancieren? Wie können wir das offene Netzwerk, in welchem Wein eingebettet ist, differenziert darstellen und kritisch beleuchten? Wie können wir Wein in Kontexten von Ausbeutung, Unterdrückung und der Kolonialität von Welt und Wissen ausreichend repräsentieren und gleichzeitig Privilegien und Zuschreibungen von Exklusivität sichtbar machen?
