
Die Disziplin der Kulturanthropologie forscht qualitativ-empirisch und nutzt daher induktive Forschungszugänge für die akademische Wissensproduktion. Durch die ethnografischen Arbeitsweisen werden akteurszentrierte Lebenswelten mit ihren vielfältigen Materialitäten, Wissens- und Symbolsystemen sowie Praktiken kulturanalytisch untersucht.
Neben der „klassischen“ Feldforschung mit Teilnehmenden Beobachtungen und qualitativen Interviews, können Ansätze der Visuellen Kultur, der Medienforschung (virtuelle Ethnographie), von Raumkartierungen und der Autoethnographie produktiv genutzt werden, um WeinWissen zu generieren.
In der Methodenauswahl und im Forschungsdesign insgesamt sensibilisierten wir uns für folgende Dimensionen:
- Arbeitsweise: Konzept, Durchführung, Auswertung und Verschriftlichung
- Chancen für die Erforschung bzw. in der Erforschung von Weinkulturen
- Herausforderungen/Probleme für die Erfoschung bzw. in der Erforschung von Weinkulturen
- Reflexion/Kritik – Worauf muss ich als forschende Person besonders achten? Welche Vorannahmen habe ich? Welche Fragen der Forschungsethik stellen sich mir? Wie schreibe und (re)präsentiere ich WeinWissen? Welche Rolle spielt meine eigene Körpererfahrung im Feld?
- Forschungspraxis: In welchem Wissensraum Wein bzw. in welchen konkreten Forschungsfeldern könnte diese Methode relevant oder gar problematisch sein?
- Wie kann ich kollaborative Ansätze nutzen, um zu versuchen, Machtverhältnisse und Hierarchien aufzulösen und meine Forscher*innenrolle transparent zu machen?
Weitere Informationen:
Qualitative Interviews (verschiedene Formen möglich: u.a. narrativ, leitfadengestützt, Expert*inneninterview, biographisch, bewegtes Interview)
Narrative Raumkarten: Mental Maps, Wahrnehmungsspaziergänge
Visuelle Kultur/Visuelle Anthropologie
Materielle Kultur/Materialitätsforschung
Kulturwissenschaftliche Medienforschung/virtuelle/digitale Ethnographie
Literatur- und Quellenangaben (Seminarauswahl)
Cohn, Miriam: Teilnehmende Beobachtung. In: Bischoff, C./Leimgruber, W./ Oehme-Jüngling, K. (Hrsg.): Methoden der Kulturanthropologie. Bern 2014, S. 71 – 85.
Helfferich, Cornelia: Mental Maps und Narrative Raumkarten, In: Bischoff, C./Leimgruber, W./Oehme-Jüngling, K. (Hrsg.): Methoden der Kulturanthropologie, Bern 2014, S. 241 – 256.
Leimgruber, Walter/Andris, Silke/Bischoff, Christine: Visuelle Anthropologie: Bilder machen, analysieren, deuten und präsentieren. In: Hess, Sabine u.a. (Hrsg.): Europäisch-ethnologisches Forschen. Neue Methoden und Konzepte, Berlin 2013, S. 247-283.
Moh, Sebastian/Vetter, Andrea: Körpererfahrung in der Feldforschung. In: Bischoff, C./Leimgruber, W./Öhme-Jüngling, K. (Hrsg.): Methoden der Kulturanthropologie, Bern 2014, S. 101-116.
Pfadenhauer, Michaela: Auf gleicher Augenhöhe. Das Experteninterview – ein Gespräch zwischen Experte und Quasi-Experte. In: Bogner, A./Littig, A./Menz, W. (Hrsg.): Experteninterviews. Theorien, Methoden, Anwendungsfelder, 3. Auflage, Wiesbaden 2009, S. 99 – 115.
Ploder, Andrea/Stadlbauer, Johanna: Autoethnographie und Volkskunde? Zur Relevanz wissenschaftlicher Selbsterzählung für die volkskundlich-kulturanthropologische Forschungspraxis. In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 116, 3 – 4 (2013), S. 373 – 404.
